Vom schnellen Einkauf bis zur bequemen Abwicklung von Bankgeschäften - das Internet hat einiges zu bieten. Doch mit diesen Annehmlichkeiten gehen auch Risiken einher: Cyberkriminelle und Hacker nutzen Schwachstellen, unsichere Passwörter oder leichtgläubige Nutzer, um Daten zu stehlen oder Schaden anzurichten. Umso wichtiger ist es, sich aktiv zu schützen. In diesem Artikel finden Sie 5 praktische und leicht umsetzbare Tipps für mehr Sicherheit im Internet - von der richtigen Installation von Updates über den sicheren Umgang mit Passwörtern und Online-Shops bis hin zum Schutz vor Phishing-Email-Attacken und dubiosen Pop-ups. Erfahren Sie, wie Sie sich sicher und sorgenfrei im Internet bewegen können.
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1. Updates und Sicherheitssoftware installieren
Eines der wichtigsten Mittel, um die Sicherheit Ihrer Geräte zu gewährleisten, sind regelmässige Software-Updates. Diese Updates schliessen Sicherheitslücken und verbessern die Stabilität und Funktionalität Ihres Systems. Sowohl Betriebssysteme wie Windows und macOS als auch Anwendungen und Apps auf Smartphones und Tablets sollten immer auf dem neuesten Stand sein. Je nach Einstellung werden Updates automatisch installiert, dennoch lohnt es sich, diese Funktion zu überprüfen und gegebenenfalls manuell zu aktualisieren.
Updates unter Windows
Wenn Sie einen Windows-PC verwenden, können Sie die Updates einfach über die "Einstellungen" vornehmen. Gehen Sie dazu in die Einstellungen und wählen Sie "Update und Sicherheit" aus. Dort sehen Sie, ob Updates verfügbar sind, und können diese mit einem Klick auf "Nach Updates suchen" installieren. Aktivieren Sie die automatische Update-Funktion, damit Windows künftig wichtige Updates eigenständig herunterlädt und installiert.
Updates unter macOS
Auf einem Mac finden Sie Updates über die Systemeinstellungen. Klicken Sie auf "Softwareupdate", um zu überprüfen, ob neue Versionen bereitstehen. Aktivieren Sie zudem die Option "Meinen Mac automatisch aktuell halten". So stellt das System sicher, dass alle wichtigen Sicherheitsupdates im Hintergrund eingespielt werden, ohne dass Sie sich darum kümmern müssen.
Updates auf Smartphones und Tablets
Auch Ihre mobilen Geräte wie Smartphones und Tablets benötigen regelmässige Updates. Auf einem Android-Gerät gehen Sie zu Einstellungen > System > Softwareupdate, während Sie bei iPhones und iPads in den Einstellungen > Allgemein > Softwareupdate fündig werden. Stellen Sie sicher, dass die automatische Update-Funktion aktiviert ist, um neue Sicherheitsfunktionen und Fehlerbehebungen schnell zu erhalten.
Regelmässige Updates sind ein einfacher, aber sehr effektiver Weg, Ihre Geräte gegen Cyberangriffe zu schützen und sorgen für ein sicheres Online-Erlebnis.
2. Verwendung von sicheren Passwörtern
Ein starkes Passwort ist eine der wichtigsten Grundlagen für Ihre Online-Sicherheit. Es sollte mindestens 10 Zeichen lang sein und eine Kombination aus Gross- und Kleinbuchstaben, Zahlen sowie Sonderzeichen enthalten. Verzichten Sie auf einfache oder offensichtliche Passwörter wie "123456", "Passwort" oder Ihren Namen. Solche Passwörter sind leicht zu erraten und bieten kaum Schutz vor Hackern.
Tipps für die Erstellung sicherer Passwörter
Ein gutes Passwort sollte nicht nur sicher, sondern auch merkbar sein. Eine einfache Methode ist die Verwendung eines Satzes, aus dem Sie die Anfangsbuchstaben jedes Wortes sowie einige Sonderzeichen und Zahlen nehmen. Beispielsweise könnten Sie aus dem Satz "Mein Hund Bellt Jeden Tag Um 7 Uhr!" das Passwort "MhBjT@7u!" erstellen. Vermeiden Sie hingegen persönliche Daten wie Geburtsdaten oder Telefonnummern, da diese leicht recherchierbar sind.
Unterschiedliche Passwörter für verschiedene Konten
Es ist wichtig, für jedes Ihrer Benutzerkonten ein eigenes Passwort zu verwenden. Falls ein Passwort kompromittiert wird, bleibt der Schaden so auf ein einzelnes Konto begrenzt. Um den Überblick zu behalten, können Sie einen Passwort-Manager nutzen. Diese Programme speichern Ihre Passwörter sicher und können sogar starke Passwörter für Sie generieren.
3. Umgang mit Online-Shops und dubiosen Webseiten
Geben Sie auf verdächtigen Webseiten und dubiosen Online-Shops niemals Ihre persönlichen Daten preis. Seiten mit viel Werbung oder auffallend vielen Schreibfehlern sind oft unseriös. Wir empfehlen Online-Shops aus der Schweiz wie: Galaxus.ch, Digitec.ch, Brack.ch, zalando.ch, migros.ch, coop.ch, interdiscount.ch oder ikea.ch.
Unterschiede zwischen guten und unseriösen Webseiten
Eine gute Webseite ist übersichtlich gestaltet, hat korrekte und transparente Angaben zu Versandkosten, Rückgaberechten, ein Impressum und eine Datenschutzerklärung. Zudem erkennen Sie seriöse Online-Shops an einer verschlüsselten Verbindung ("https" und ein Schlosssymbol in der Browserleiste - dort wo man den link eingibt) sowie an vertrauenswürdigen Bezahlsystemen wie Kreditkarten oder Rechnungskauf.
Dubiose Webseiten zeichnen sich oft durch Merkmale aus, die auf betrügerische Absichten hinweisen. Typische Anzeichen sind:
Fehlende Impressumsangaben: Eine seriöse Webseite sollte klare Informationen über den Betreiber, wie Name, Adresse und Kontaktmöglichkeiten, enthalten.
Ungünstige Bewertungen: Prüfen Sie Rezensionen anderer Nutzer, um Hinweise auf Betrug oder schlechte Geschäftspraktiken zu finden.
Verdächtige URL: Ungewöhnliche oder falsch geschriebene Domainnamen sowie fehlendes "https" in der Adresszeile können auf Unsicherheit hinweisen.
Verlockende Angebote: Preise, die zu gut sind, um wahr zu sein, sollten immer skeptisch betrachtet werden.
Unseriöse Webseiten hingegen können durch fehlende oder unklare Informationen, plötzlich auftretende Pop-ups oder eine schlechte Übersetzung auffallen. Zudem verlangen diese oft unverhältnismässig viele persönliche Daten.
Sichere Zahlungsmethoden in der Schweiz
In der Schweiz gibt es verschiedene sichere Zahlungsmethoden für Online-Shops:
Kreditkarte: Diese ist sicher, sofern Sie auf einer verschlüsselten Seite bezahlen und idealerweise einen 3D-Secure-Service nutzen.
Rechnungskauf: Eine der sichersten Optionen, da Sie die Ware erhalten, bevor Sie bezahlen.
Twint oder PayPal: Diese digitalen Zahlungsdienste bieten zusätzliche Sicherheit, da Ihre Bankdaten nicht direkt mit dem Shop geteilt werden.
Vermeiden Sie Überweisungen im Voraus auf fremde Bankkonten, besonders bei unbekannten Shops.
Welche Daten kann man bedenkenlos angeben?
Bei seriösen Online-Shops sollten Sie nur die notwendigsten Daten angeben. Dazu gehören:
Name und Adresse: Für die Lieferung der Ware erforderlich.
E-Mail-Adresse: Für die Bestätigung Ihrer Bestellung und Kommunikation notwendig.
Zahlungsinformationen: Diese sollten über verschlüsselte Verbindungen (https) eingegeben werden.
Geben Sie NIE, sensible Daten wie Ihre AHV-Nummer, Bankzugangsdaten oder Passwörter preis. Webseiten, die solche Informationen verlangen, sind ein ernstzunehmendes Warnsignal - Weder Ihre Bank, noch Ihr Kundenberater, die Polizei oder Ihre Versicherung werden je nach Ihren Passwörtern Fragen. Geben Sie diese Daten niemals Preis.
4. Kein E-Banking in fremdem WLAN
Greifen Sie in öffentlichen Netzwerken, wie in einem Café oder einem Hotel, nicht auf Ihr E-Banking oder andere sensible Konten zu. Solche Netzwerke sind oft ungesichert und bieten keine ausreichende Verschlüsselung. Stattdessen sollten Sie auf Ihr Heim-WLAN oder Ihr Mobilfunknetz warten, um persönliche Daten sicher zu übertragen. So minimieren Sie das Risiko, dass Unbefugte auf Ihre Daten zugreifen.
Hacker oder IT-geschulte Personen können in ungesicherten Netzwerken Daten wie Passwörter, Kreditkarteninformationen oder Zugangsdaten abfangen. Dies geschieht oft durch sogenannte "Man-in-the-Middle"-Angriffe, bei denen der Datenverkehr unbemerkt mitgelesen wird. Um sich zu schützen, verwenden Sie in solchen Situationen keine sensiblen Dienste und prüfen Sie stets, ob Ihre Verbindung verschlüsselt ist ("https").
5. Schutz vor Phishing-E-Mails und dubiosen Pop-ups
Phishing-E-Mails und Pop-ups auf Webseiten sind oft darauf ausgelegt, dass Sie schädliche Dateien öffnen, Links anklicken, persönliche Daten preisgeben oder Geld überweisen. Die geforderten Summen reichen von kleinen Beträgen bis zu mehreren tausend Franken. Auf der Webseite des Bundesamtes für Cybersicherheit BACS, finden Sie Informationen zu aktuellen Vorfällen. Auf der Webseite Ktipp.ch finden Sie Beispiele wie solche E-Mails aussehen.
Gefährliche Pop-ups
Dubiose Pop-ups auf unseriösen Webseiten sind eine Gefahr. Oft behaupten sie, Ihr Computer sei mit Viren infiziert, und fordern Sie auf, Software herunterzuladen oder Daten einzugeben. Seriöse Unternehmen verwenden solche Methoden nicht. Schliessen Sie solche Pop-ups einfach, ohne darauf zu reagieren, und verlassen Sie die Webseite.
Phishing-Mails im Namen bekannter Unternehmen
Phishing-Mails geben sich häufig als Nachrichten von bekannten Unternehmen aus, etwa der Post, DHL, UPS oder Telekommunikationsanbietern wie Swisscom, Sunrise oder Salt. Auch E-Mails im Namen von SwissID, der SBB oder anderen Institutionen werden missbraucht. Prüfen Sie stets die Absenderadresse: Wirkt sie logisch und vertrauenswürdig? Besuchen Sie im Zweifel die offizielle Webseite des Unternehmens und fragen Sie den Kundendienst, ob die Nachricht echt ist.
So schützen Sie sich
Öffnen Sie keine Anhänge und klicken Sie nicht auf Links in verdächtigen E-Mails. Geben Sie keine persönlichen Informationen preis. Mit Aufmerksamkeit und einer gesunden Portion Skepsis können Sie solche Betrugsversuche leicht erkennen und vermeiden.
Fazit:
Ein bewusster Umgang mit dem Internet und die konsequente Umsetzung von Sicherheitsmassnahmen sind unerlässlich, um sich vor den vielfältigen Gefahren im Netz zu schützen. Schon einfache Massnahmen wie die regelmässige Aktualisierung von Software, die Verwendung sicherer Passwörter oder die Vermeidung sensibler Aktivitäten in unsicheren Netzwerken können einen grossen Unterschied machen.
Auch die Fähigkeit, unseriöse Webseiten, Phishing-Mails und dubiose Pop-ups zu erkennen, trägt wesentlich zur Erhöhung der eigenen Online-Sicherheit bei. Mit ein wenig Vorsicht und Aufmerksamkeit können viele potenzielle Gefahren bereits im Vorfeld abgewehrt werden. Wichtig ist, stets wachsam zu sein und im Zweifelsfall lieber noch einmal nachzufragen, bevor sensible Daten preisgegeben werden.
Wenn Sie die vorgestellten Tipps in Ihren Alltag integrieren, schaffen Sie eine solide Basis für ein sicheres und sorgenfreies Surfen im Internet. Ihre digitale Sicherheit beginnt bei Ihnen - nehmen Sie sie selbst in die Hand!
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